Visuelle Ergonomie

Die Überexposition unserer Augen gegenüber Bildschirmen macht die visuelle Ergonomie zunehmend zu einer Notwendigkeit in unserer Gesellschaft. Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Schäden an unserem Sehvermögen zu vermeiden, ist für alle Berufe, die einen intensiven Computergebrauch erfordern, unerlässlich.

Was ist Ergonomie?

Ergonomie ist das Studium des menschlichen Verhaltens, unserer Fähigkeiten, Einschränkungen und anderer Merkmale, mit dem Ziel, Elemente (sei es Werkzeuge, Maschinen, Systeme oder Aufgaben) zu entwerfen, um sichere und komfortable Umgebungen für die menschliche Nutzung zu schaffen.

Ergonomie fördert und erfordert einen multidisziplinären Ansatz für ihre Anwendung. Daher kann sie Kenntnisse aus verschiedenen Studienbereichen wie Biologie, Anthropologie, Psychologie, Ingenieurwesen, Physiologie, Statistik, Arbeitsmedizin, Medizin, Anatomie, Industriedesign und Optometrie umfassen.

Bevor ein System entworfen wird, müssen alle Elemente bewertet und hinsichtlich ihres Verbesserungspotenzials identifiziert werden. Obwohl dieser Prozess häufig nicht vorher angewendet wird. Ergonomie wird oft reaktiv in Antwort auf Probleme angewendet, die sich entwickelt haben, während die Arbeitsumgebungen sich weiterentwickeln.

Visuelle Ergonomie

Die visuelle Ergonomie ist der Teil der Ergonomie, der sich darauf konzentriert, wie man den Aspekt, der die Sicht an unserem Arbeitsplatz beeinflusst, verbessern kann. Es hat sich gezeigt, dass dies aufgrund der Nutzung von Computern und Bildschirmen immer wichtiger wird und ein Aspekt ist, den Unternehmen berücksichtigen sollten. Den Schutz der visuellen Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, wird zu einer allgemeinen Verbesserung der Gesundheit führen, die sich positiv auf die Leistung und das Wohlbefinden unseres Teams auswirken wird.

Bei der Entwicklung einer Strategie zur Verbesserung und zum Schutz der visuellen Ergonomie könnten die folgenden Schritte hilfreich sein:

• Bedrohungen für die Sicht der Mitarbeiter identifizieren.
• Die notwendige Ausrüstung für den visuellen Schutz der Mitarbeiter identifizieren.
• Individuen innerhalb der Organisation identifizieren, die den zuvor genannten Bedrohungen ausgesetzt sein könnten.
• Das Risiko von Konsequenzen, die durch die Bedrohungen entstehen, verringern.
• Die geeignete Ausrüstung für jede Person zuweisen damit sie ihre Arbeitsposition korrekt ausfüllen kann.
• Allgemeine Schulungen anbieten
• Spezifische Schulungen für jeden Arbeitsbereich durchführen.
• Das Programm überprüfen und bewerten.

Symptome bei schlechter visueller Ergonomie

Schlechte visuelle Ergonomie kann verschiedene Symptome hervorrufen, die sowohl die Augengesundheit als auch das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. Diese Symptome treten auf, wenn die Augen unter wenig idealen Bedingungen für visuelle Aufgaben stehen, wie etwa bei der Arbeit vor einem Bildschirm, beim Lesen oder bei unzureichender Beleuchtung über längere Zeiträume hinweg.

Eines der häufigsten Probleme ist die sehbedingte Ermüdung, auch bekannt als Asthenopie. Diese Störung äußert sich als ein Gefühl der Müdigkeit in den Augen, begleitet von Schwere, Brennen oder Juckreiz. Wer darunter leidet, verspürt oft ein allgemeines Unbehagen, das dazu führt, dass er sich häufig die Augen reibt oder die Lider schließt, um das Unbehagen zu lindern.

Ein weiteres häufiges Symptom ist die Augentrockenheit, verursacht durch die unbewusste Gewohnheit, beim starren auf einen Bildschirm seltener zu blinzeln. Dies kann Reizung, Rötung und das unangenehme Gefühl hervorrufen, etwas im Auge zu haben, als ob es mit Sand gefüllt wäre. In einigen Fällen greifen die Betroffenen auf künstliche Tränen zurück, um den Mangel an natürlicher Befeuchtung auszugleichen.

Schlechte visuelle Ergonomie kann auch Kopfschmerzen auslösen, insbesondere in der Stirn und um die Augen, aufgrund der ständigen Anstrengung, sich zu fokussieren. Diese Schmerzen können sich im Laufe der Zeit verstärken und erhebliches Unbehagen verursachen, was sich negativ auf die Leistung bei täglichen Aufgaben auswirkt.

Im Verlauf des Problems können Episoden von verschwommenem oder doppelt Sicht auftreten. Dies geschieht, wenn die Augen Schwierigkeiten haben, sich an Entfernungen anzupassen, sei es nah oder fern. Manchmal haben Menschen mit diesen Problemen eine vorübergehende Verlust der Schärfe, wenn sie den Fokus zwischen Objekten oder Oberflächen wechseln.

Ein weiteres häufiges Symptom ist die Lichtempfindlichkeit, auch bekannt als Photophobie. Eine längere Exposition gegenüber Bildschirmen oder intensiven Kunstlichtern kann dazu führen, dass die Augen empfindlicher werden, was Unbehagen bei hellem Licht oder während der Nutzung elektronischer Geräte hervorruft.

Zu diesen Symptomen kommen Schmerzen in anderen Körperteilen hinzu, wie im Nacken und in den Schultern, da eine schlechte visuelle Position in der Regel zu unkorrekten Haltungen führt, um das Unbehagen auszugleichen. Darüber hinaus können sich die Nächte verschlechtern: Wer lange Stunden vor Bildschirmen verbringt, hat oft Schlafprobleme. Dies liegt am Einfluss des blauen Lichts auf den zirkadianen Rhythmus, der die Schlafqualität beeinträchtigt und Schlaflosigkeit verursacht.

All dies beeinträchtigt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität. Personen mit schlechter visueller Ergonomie erleben oft eine Abnahme der Konzentration und fühlen sich bei Aufgaben, die kontinuierlichen visuellen Einsatz erfordern, weniger effizient.

Tipps zur visuellen Ergonomie

Eine der Möglichkeiten, das Risiko zu verringern, besteht darin, die Menschen über die Ergonomie der Computerverwendung aufzuklären. Da dies eines der aktuell am häufigsten verwendeten Werkzeuge im Büro ist. und wir es nicht immer korrekt nutzen.

Experten für Ergonomie empfehlen in der Regel, dass die Arbeit in einer neutralen Haltung das Risiko von Verletzungen minimiert.

Eine neutrale Haltung bei der Computerbenutzung erfordert:

• Der obere und untere Rücken sollten gut von einem ergonomischen Stuhl unterstützt werden, der es ermöglicht, die Rückenlehne zu neigen.
• Der Stuhl sollte verstellbar sein, sodass er keinen Körperbereich drückt.
• Die Füße sollten fest auf einer unterstützenden Oberfläche stehen, dies kann der Boden oder ein Fußschemel sein.
• Der Kopf sollte im Nacken ausgewogen sein, weder zu weit zurück noch zu weit nach vorne, ein Mittelweg sollte gefunden werden.
• Die Arme sollten nah am Körper und entspannt sein.

So vermeiden Sie die Augenbelastung

Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können, Augenbelastung zu vermeiden.

1. Sitzen Sie in einem Abstand von 60 Zentimetern (ungefähr die Armlänge) vom Bildschirm und positionieren Sie ihn so, dass Ihr Blick nach unten gerichtet ist.
2. Optimieren Sie die Bildschirmauflösung, damit es nicht zu viel Mühe kostet, die Buchstaben auf dem Computer zu erkennen.
3. Arbeiten Sie immer mit einer geeigneten Umgebungsbeleuchtung und tun Sie dies unter keinen Umständen im Dunkeln, nur mit dem Bildschirm des Geräts als einzige Lichtquelle.
4. Machen Sie regelmäßige Pausen, alle 20 Minuten.
5. Verwenden Sie künstliche Tränen, wenn Sie Augentrockenheit bemerken.
6. Überbeanspruchen Sie nicht Ihre Kontaktlinsen, falls Sie diese verwenden.
7. Blinzeln Sie häufig, da die Verringerung des Blinzelns zu trockenen Augen führt, was die Hauptursache für die Beschwerden ist, die durch den übermäßigen Gebrauch von Computergeräten verursacht werden.

Wenn wir aufgrund unserer Arbeit den Großteil des Tages vor einem Telefon oder Computer verbringen, sollten wir uns der Probleme bewusst sein, die dies verursachen kann. Sie sollten die Probleme proaktiv angehen und Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen dieser Tätigkeit auf unsere visuelle Gesundheit zu minimieren. Andernfalls zahlen wir später dafür, und die Folgen können noch schwerwiegender sein.

Wir müssen auf unsere Augen achten, indem wir die Ratschläge zur visuellen Ergonomie befolgen. Unsere Augen sind ein faszinierendes biologisches Element, das nicht ersetzt werden kann. Immer weniger Menschen können klar und problemlos sehen. Der kontinuierliche Kontakt mit elektronischen Geräten seit der Kindheit ging mit einem Anstieg der Kurzsichtigkeit weltweit einher. Das ist kein Zufall. Die Überexposition, der unsere Augen ausgesetzt sind, hat ihren Preis.